Kündigung eines Fernfahrers wegen abgefahrener Reifen

 

 

Verletzt ein Berufskraftfahrer seine Pflicht zur täglichen Überprüfung des verkehrssicheren Zustandes der Reifen, so kann dies je nach den Umständen eine ordentliche oder sogar eine außerordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtfertigen. Das hat das Landesarbeitsgericht Köln in dem veröffentlichten Urteil entschieden und die Kündigungsschutzklage eines Fernfahrers abgewiesen.

 

An dem von diesem gefahrenen Gefahrengut-LKW waren schwere Abnutzungen und Schäden an zwei Reifen festgestellt worden, die das Fahrzeug verkehrsunsicher machten. Bereits innerhalb des Jahres davor war der Fahrer über eine rote Ampel gefahren, war mit falschen Fahrzeugpapieren unterwegs gewesen und hatte in einer Tempo-30-Zone die Höchstgeschwindigkeit um 28 km/h überschritten, wofür ein vierwöchiges Fahrverbot verhängt worden war. Der Arbeitgeber hatte auf diese Fälle bislang mit Abmahnungen reagiert. Als die abgefahrenen Reifen festgestellt wurden, kündigte er.

 

Dies hielt das Landesarbeitsgericht auch angesichts der vierjährigen Betriebszugehörigkeit und des Alters des 47jährigen Arbeitnehmers für gerechtfertigt.

 

Landesarbeitsgericht Köln Az.: 14 Sa 635/06

( Meldung vom 18.01.2007 )